Aline
Lüllmann
Genossenschaft

Foto: Anja Weber

Geschäftsführerin / Pionierin / Wildwasserspezialistin

Sie weiß, wie man den richtigen Winkel einschlägt, um mit dem Kajak ohne viel Kraftaufwand gegen den Strom zu fahren. Aline Lüllmann findet nicht nur im Wildwasser den richtigen Dreh. Weil sie geschickte Technikerin ist, lenkt sie auch die taz mühelos durch unruhige Zeiten. „Wir können nicht mit Sicherheit wissen, wo es hingeht, aber wir sind flexibel und bleiben uns trotzdem treu“, charakterisiert sie ihre Herangehensweise an die taz-Geschäftsführung, für die sie mit ihren Co-Geschäftsführern Andreas Markgraf und Andreas Bull seit 2020 verantwortlich ist. Seit sie 2007 in die taz kam, hat sie sich Aufgabenbereiche erobert, wo kaum jemand vor ihr war. Um den taz-Journalismus auch in Zukunft sichtbar zu machen, brauche es nunmal innovative Wege im Internet, meint Lüllmann. Und dafür muss man manchmal auch einen „Pakt mit dem Teufel“ schließen, wie sie selbst augenzwingernd sagt. So hat sie beispielsweise das freiwillige Bezahlmodell taz zahl ich mit Hilfe der Google News Initiative auf die Mobilversion gebracht, weil die taz dafür kein Geld hatte. Wenn schon nehmen, dann auch umverteilen: die entwickelte Technik steht jetzt als Open Source auch anderen zur freien Verfügung. Ein Kollege hatte damals einen Stuhl nach ihr geworfen, weil er ihren Weg falsch fand. Inzwischen hat er seine Meinung revidiert. „Der Kollege ist heute einer der vorbildlichsten Internetnutzer der taz“, erzählt Pionierin Lüllmann.