Christian
Jakob
Redaktion
Soziologe / Quakenbrücker / taz-Reporter

Dort, wo Christian Jakob geboren wurde und aufwuchs, in Quakenbrück, lernt er zum ersten Mal die taz kennen. „Das klingt wie eine erfundene Geschichte aus der taz­-Werbeabteilung“, sagt er. Aber sie stimmt: Die Sozialarbeiterin des Quakenbrücker Jugendzentrums hatte die taz abonniert und Christian Jakob wollte für diese Zeitung arbeiten.

Nach seinem Studium der Soziologie, Volkswirtschaft, Philosophie und Afrikanischen Geschichte tat er das auch. Nach der Zusammenlegung der Regionalteile der taz wurde in Bremen 2006 ein neuer Praktikant gesucht. Jakob bekam die Stelle und blieb dort. Seit 2011 ist er bei der taz in Berlin Redakteur und Reporter.

Ein Kollege in Bremen riet ihm 2008 dazu, sich ein anderes Thema zu suchen. „Für Migrations­ und Flüchtlingspolitik interessierten sich damals nur ein paar Autonome und Kirchengruppen“, erzählt Jakob. Aber er machte weiter und ist mittlerweile ein gefragter Reporter, der Flüchtlinge und Seenotretter am Mittelmeer aufsucht und darüber etliche Bücher geschrieben hat, zuletzt „Diktatoren als Türsteher Europas“.

Oft wird er nach einem Kommentar zum Flüchtlingskomplex gefragt. Anfangs antwortete er immer, dass er das doch schon 100 Mal kommentiert habe. Dass er es trotzdem immer wieder tun muss, hat er von einem älteren Kollegen gelernt: „Stell dich nicht so an. Weißt du, wie oft ich in den letzten 30 Jahren die RAF kommentieren musste?“