
Foto: Anja Weber
0049-69-75910. Diese Nummer kennt Felix Zimmermann immer noch auswendig. Während seines Praktikums beim legendären Spanien Korrespondenten Walter Haubrich in Madrid musste er sie immer wählen, die Nummer der FAZ-Redaktion. Auch „OLAM 252“ ist ihm noch präsent: Das Kennzeichen seines VW Lupo, mit dem er Jahre später – nun selbst Auslandskorrespondent – für die Berliner Zeitung zwischen Ramallah und Tel Aviv unterwegs war.
Unvergessen bleibt ihm außerdem der Satz: „Der Sodenstich soll in seiner Funktion als Wohnsammelstraße erhalten bleiben.“ Es ist der Einstiegssatz seines ersten Textes, den er als Lokalreporter für die Nord-West-Zeitung seiner Heimatstadt Oldenburg schrieb und den er heute jedem Autor raus streichen würde.
Ob ein Vereinsheim in Niedersachsen, ein abgelegenes Dorf im Westjordanland, ob zwischen Oldenburg und Berlin oder Tel Aviv pendelnd, der 1974 in Göttingen Geborene hat sich schon immer lieber in den Nischen der Welt auf die Suche nach Geschichten begeben, statt Fachexperte zu werden. Er machte sogar ein Praktikum im Sportteil der Süddeutschen Zeitung – nicht unbedingt weil er sich für Sport interessierte, sondern aus stilistischen Gründen. Seit Mitte 2012 leitet er das Wochenendressort der taz.
Eine Aufgabe, die ihm das bietet, was ihn am Journalismus besonders reizt: Mit großartigen Kolleginnen und Kollegen Geschichten suchen und finden, an ihnen feilen, sie erzählen. Relevant, hintergründig, unterhaltsam.