
Foto: Anja Weber
Und Offshore stehen dann auch noch die Kraftwerke. Seit Jan Kahlcke Leiter des Regionalteils taz nord ist, hat sich sein Gefühl für Entfernungen spürbar verändert. Was sind schon hundert Kilometer in einem Erscheinungsgebiet, das von Flensburg bis Göttingen und von Emden bis Wismar reicht?
Täglich fragen sich Kahlcke und seine dezentrale Crew in ihrer Videokonferenz: Was könnte die Bremer LeserInnen an den Künstlern des Hamburger Gängeviertels interessieren? Was müssen die Hamburger von Bremens Überschuldung wissen? Was die Hannoveraner von den Offshore Parks?
Die taz-Nord-Seiten wollen Länderübergreifendes herausfragen: Was zum Beispiel unterscheidet „Rot-Grün“ in Hamburg von „Rot-Grün“ in Bremen? Welches Bildungssystem taugt? Wo spielt am Wochenende die Musik? Dazu kommen die „alten“ taz Klassiker: Vier Atomkraftwerke und das Endlager Asse II stehen im Berichtsgebiet der taz Nord, Gorleben und Schacht Konrad bleiben Dauerbrenner.
Die rechte Szene spielt regelmäßig die Polizei mit kurzfristigen Verlegungen ihrer Veranstaltungen ins nächstgelegene Bundesland aus. Aber Kahlckes Redaktion spielt noch besser „Hase und Igel“. „Wo immer die Neonazis ihre Treffen dann veranstalten“, freut er sich, „sind unsere Leute schon vor Ort.“