
Foto: Anja Weber
Sollte Volkan Ağar mal einen Roman über sich schreiben, könnte er den Titel „Einer der besten von den Schlechtesten“ tragen. So beschreibt der Redakteur sich selbst in seiner Zeit als Fußballspieler in einer Dorfmannschaft auf der schwäbischen Alb. „Wenn man ganz unten ist, kann man Leistungsträger sein“ lautet seine andere Lehre aus dieser Zeit. Allein an seiner Aussprache, ein leicht gehauchtes Schwäbisch vermischt mit Wiener Dialekt, merkt man, dass er nicht alles so ernst nimmt wie er es sagt.
Ernst kann er aber auch: Studium der Politikwissenschaft in Wien – „wir haben die Uni besetzt und Demos organisiert“ – und für die linke Zeitung „Malmoe“ gearbeitet – „eine Art voralpine Jungle World“. 2015 war Ağar Teilnehmer des taz-Panter-Workshops und seitdem Praktikant (taz-Berlin), lab-Macher („taz Mein Land“), Volontär (taz Panter Stiftung), Online-Redakteur (taz-gazete) und ist heute Redakteur der Print-taz (taz2/Medien) und Kolumnist („Postprolet“). Und er spielt im taz Panter FC, dem schlechtesten Fußballverein Berlins. „Ich bedeute der Mannschaft etwas und sie mir“, sagt Ağar. Und das sei viel mehr wert als ein Tor.
„Denn“, zitiert er den ehemaligen taz-Redakteur Maik Söhler zustimmend, „sich die Sache von Verlierern zu eigen zu machen, ist eine der letzten Gewissheiten des Linksseins“. In einer schlechten Mannschaft Fußball zu spielen, sei deshalb die beste Vorbereitung auf ein Leben als Linker. Volkan Ağar gehört zu den Besten von den Besten, die die taz hat.